Egal ob im B2B- (Business-to-Business) oder im B2C-Bereich (Business to Consumer): Bei den meisten Kunden ist der Kauf auf Rechnung eine der beliebtesten Zahlungsmethoden. Insbesondere Unternehmen geben an, dass sie Waren und Dienstleistungen gerne per Rechnung bezahlen. Doch was genau bedeutet „Zahlung auf Rechnung“ und wie funktioniert der Kauf auf Rechnung in der Praxis?
In diesem Artikel erfahren Sie alles, was sie über den Kauf auf Rechnung wissen müssen. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie sich als Verkäufer gegen die Risiken einer Bestellung auf Rechnung absichern können.
Unter dem „Kauf auf Rechnung“ versteht man – so die Definition – eine Transaktion, bei der der Verkäufer oder Dienstleister zunächst in Vorleistung geht. Der Kunde muss die Leistung also nicht im Voraus oder zu dem Zeitpunkt, an dem diese erbracht wird, bezahlen. Vielmehr hat er die Möglichkeit, die noch offene Forderung später zu begleichen. Hierfür vereinbaren Sie mit dem Käufer zunächst ein Zahlungsziel. Dieses kann stark variieren, von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Monaten. Auf diese Weise kann der Kunde ein Produkt sofort bestellen. Wann er dieses bezahlen muss, hängt beim Kauf auf Rechnung immer vom Zahlungsziel ab.
Für den Kunden ist der Kauf auf Rechnung also fast nur mit Vorteilen verbunden. Doch was bedeutet die Option „Zahlung auf Rechnung“ für Sie als Unternehmer?
Die Bestellung auf Rechnung birgt für Verkäufer stets ein gewisses finanzielles Risiko. Dennoch kann es sich auch für Sie lohnen, wenn Sie Ihrer Kundschaft den Rechnungskauf ermöglichen. Denn Untersuchungen haben ergeben, dass beim Kauf auf Rechnung die Conversion-Rate rapide steigt. Gleichzeitig lässt sich die Abbruch- beziehungsweise Absprungrate um mehr als 70 Prozent senken. Eine geringere Absprungrate führt wiederum zu mehr Conversions, was sich letztendlich auch in Ihren Umsätzen bemerkbar macht.
Beim Kauf auf Rechnung fallen weder für den Kunden noch die Verkäufer Gebühren an. Im Gegensatz dazu müssen Sie bei Zahlungen über Drittanbieter stets einen gewissen Anteil des Erlöses an den Anbieter entrichten. Das Gleiche gilt auch für Zahlungen per Kreditkarte. Diese Gebühren können, gerade bei eher geringen Margen, den Erfolg eines Unternehmens maßgeblich beeinflussen.
Zu guter Letzt steht die Möglichkeit, Waren (online) auf Rechnung zu kaufen, in einem engen Zusammenhang mit der Kundenzufriedenheit. Dies stärkt nicht nur die Kundenbindung, sondern führt auch zu besseren Bewertungen. Infolgedessen steigt auch der Umsatz.
Natürlich geht der Kauf auf Rechnung für Sie als Verkäufer auch mit einigen Nachteilen einher. Unter anderem besteht immer das Risiko von Zahlungsverzögerungen und Zahlungsausfällen, was die Liquidität Ihres Unternehmens belasten kann. Hierfür gibt es mehrere Gründe. So ist es denkbar, dass Kunden, die sich im Zahlungsverzug befinden, schlichtweg vergessen haben, die Rechnung zu bezahlen. Ebenso kann es sein, dass sie aktuell nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um die Ware direkt zu bezahlen.
Um Zahlungsverzögerungen und Zahlungsausfällen zu vermeiden, bieten manche Shops den Rechnungskauf nicht bei Neukunden an. Andere holen beim Kauf auf Rechnung zunächst eine Schufa-Auskunft ein, um die Bonität des Käufers zu überprüfen. Ein gewisses Ausfallrisiko bleibt jedoch immer. Das Gleiche gilt übrigens auch, wenn Sie stattdessen das Lastschriftverfahren anbieten. Hier kann es auch im Nachhinein zu unrechtmäßigen Rücklastschriften kommen. Für die Zahlungssicherheit spielt es somit kaum eine Rolle, ob Sie den Kauf auf Rechnung oder die Bezahlung per Lastschrift anbieten.
Mit Zahlungsverzögerungen sind immer auch indirekte Kosten verbunden. Ein effektives Buchhaltungs- und Mahnwesen ist daher das A und O! Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre Kunden schnellstmöglich korrekte Rechnungen erhalten. Bei nicht fristmäßiger Zahlung sollten Sie Ihren Kunden zunächst eine Zahlungserinnerung oder Mahnung schicken. Denn: Sie müssen Ihre Schuldner vorab unbedingt richtig mahnen. Um auf der sicheren Seite zu sein, können Sie natürlich auch ein Inkasso beauftragen. Ein solches Unternehmen unterstützt Sie nicht nur beim Forderungseinzug, sondern kümmert sich auf Wunsch auch um Ihr gesamtes Forderungsmanagement. Somit lassen Sich nicht nur größere Summen, sondern auch Kleinbeträge effektiv einziehen.
Es kann jedoch passieren, dass Sie Ihre Forderung nur gerichtlich durchsetzen können. In diesem Fall müssen Sie als erstes einen Mahnbescheid beantragen. Dies kann zu weiteren Verzögerungen und Kosten führen. Zwar arbeiten viele Inkassobüros, wie auch paywise, auf Erfolgsbasis, sodass für die Beauftragung des Inkassounternehmens keine Kosten entstehen. Gegebenenfalls müssen Sie aber dennoch in Vorleistung gehen. Beispielsweise fallen für die Mitarbeiter und den Druck oder Versand der Mahnungen ebenfalls Gebühren an.
Unabhängig hiervon besteht beim Kauf auf Rechnung ein nicht zu unterschätzenden Betrugspotential, wenn Betrüger mit Fake-Identitäten Waren bestellen.
Tipp: Mehr zum genauen Ablauf des Mahnverfahrens können Sie hier nachlesen.
Um beim Rechnungskauf das Ausfallrisiko zu minimieren, setzen Verkäufer teilweise auf Zahlungsdienstleister, wie zum Beispiel Klarna.
Der Zahlungsdienstleister trägt dann das gesamte Risiko. Hierbei tritt der Zahlungsdienstleister gegenüber dem Kunden als Vertragspartner auf und kümmert sich um den Einzug der offenen Forderungen.
Die Übernahme des Ausfallrisikos ist natürlich mit Kosten und Gebühren verbunden. Zudem kann bei einem Zahlungsanbieter die Absprungrate steigen, da der Zahlungsvorgang langwieriger und komplizierter erscheint. Weitere Dateneingaben und Bonitätsprüfungen stellen außerdem eine weitere Hürde dar. Zudem tendieren Zahlungsanbieter dazu, Kunden mit negativer Bonität abzulehnen. Dies führt wiederum zu weiteren Kaufabbrüchen und Umsatzverlusten.
Als Verkäufer sollte man seinen Kunden den Kauf auf Rechnung in jedem Fall ermöglichen. Immerhin handelt es sich um eine sehr beliebte Zahlungsmethode, die auch diverse Benefits mit sich bringt.
Gleichzeitig sollten Sie jedoch Vorkehrungen treffen, um Zahlungsverzögerungen und -Ausfälle zu vermeiden. Wenn Sie sich gegen einen Zahlungsanbieter entscheiden, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem Inkassobüro. Handeln Sie dabei so schnell wie möglich. Gerne übernimmt paywise für Sie den Forderungseinzug.
Unsere Erfahrung zeigt, dass sich Zahlungen innerhalb der ersten 3 Monate am besten eintreiben lassen. Sind mehr als 3 Monate vergangen, wird es immer unwahrscheinlicher, dass Sie noch an Ihr Geld kommen. Sprechen Sie uns an – und profitieren Sie noch heute von den zahlreichen Vorteilen von Inkasso!
Tipp: Mehr zum Ablauf des Inkassoverfahrens und der Verjährung von Inkassoschulden erfahren Sie hier.
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