Viele Rechnungen bleiben lange offen. Unternehmen sollten jedoch unbedingt die geltenden Verjährungsfristen und Besonderheiten kennen, um Forderungsausfälle zu vermeiden.
Ihr Schuldner ist nicht verpflichtet, eine verjährte Rechnung zu bezahlen. Wenn Sie Ihren Kunden oder Geschäftspartner auffordern, eine bereits verjährte Rechnung zu bezahlen, kann sich dieser auf die Verjährung berufen und die Zahlung verweigern. Damit erklärt er rechtswirksam, dass er die Rechnung wegen Verjährung nicht mehr begleichen wird. Hat er also die Verjährung erkannt, können Sie die offene Rechnung auch nicht mehr gerichtlich durchsetzen.
Gerade für kleine Unternehmen und Start-ups stellen hohe, unbezahlte Rechnungsbeträge, aber auch die Summe vieler kleiner, nicht eingezogener Rechnungen, ein nicht zu unterschätzendes finanzielles Risiko dar. Hinzu kommen oft noch Verwaltungskosten und gegebenenfalls Anwaltskosten.
Tipp: Fordern Sie aber auch eine verjährte Rechnung unbedingt ein. Denn es kann immer sein, dass Ihr Kunde die geltenden Verjährungsfristen nicht kennt oder die Rechnung ungeprüft überweist. Denn hat Ihr Schuldner die noch offene Forderung einmal bezahlt, kann er sie nicht mehr zurückfordern – trotz Verjährung.
Die meisten Rechnungen verjähren innerhalb von drei Jahren. Dabei beginnt die Verjährungsfrist grundsätzlich am Ende des Jahres, in dem die Forderung entstanden ist und Sie von den Anspruch begründenden Umständen und Ihrem Schuldner wussten bzw. sie hätten wissen müssen. Hierbei kommt es nicht darauf an, wann Sie Ihrem Kunden die Rechnung gestellt haben, sondern wann Sie die vertragliche Leistung erbracht haben.
Beispiel: Am 27.12.2023 haben Sie an A eine Software verkauft und ihm das Programm überspielt. Die Rechnung dafür stellen Sie aber erst am 04.01.2024. Die Verjährungsfrist beginnt trotzdem mit dem Ende des Jahres 2023. Drei Jahre später, mit Ablauf des 31.12.2026 verjähren also alle Ansprüche, die im Jahr 2023 entstanden sind.
Prüfen Sie also am besten vor Ablauf des aktuellen Jahres drei Jahre alte Forderungen. Dann können Sie sich rechtzeitig für die richtigen Maßnahmen entscheiden, um rechtzeitig die Verjährung verhindern zu können.
Neben der Regelverjährungsfrist von drei Jahren gibt es jedoch einige Ausnahmen. In bestimmten Fällen können kürzere, aber auch längere Verjährungsfristen gelten. Hier einige wichtige Beispiele:
Außerdem gibt es einige Möglichkeiten, welche die Verjährung verhindern – zumindest vorübergehend. Wenn Sie ein Inkasso beauftragen, unterstützt es Sie hierbei.
Bildnachweis: @AdobeStock_425241599, Pormezz
Sie haben mit uns einen starken Partner an Ihrer Seite.
paywise zieht Forderungen für Unternehmen jeder Größe ein – für Soloselbständige, KMUs sowie große Unternehmen.