Unter Fakturierung versteht man den gesamten Vorgang von der Rechnungsstellung bis zur abschließenden Verbuchung des Geschäftsvorfalls. Im kaufmännischen Sprachgebrauch sind Fakturen also Rechnungen für gelieferte Waren. Der Begriff ist zwar recht veraltet, wird gelegentlich aber noch verwendet.
Es gibt verschiedene Arten der Fakturierung, die je nach Art des Vertrags oder der Branche zur Anwendung kommen. Am gebräuchlichsten ist die Unterscheidung zwischen Vorfakturierung und Nachfakturierung. Entscheidend ist dabei der Zeitpunkt der Rechnungsstellung.
- Vorfakturierung: Hier stellt das Unternehmen die Rechnung, bevor es die Leistung erbringt oder das Produkt liefert. Dies sichert die Vorauszahlung.
- Nachfakturierung: Der Rechnungsstellung erfolgt erst mit der Ware oder nach erfolgter Lieferung bzw. Leistungserbringung.
Wichtig: Die Nachfakturierung ist der typische Fall bei der Rechnungsstellung. Allerdings sollten Unternehmen mit der Fakturierung nicht zu lange warten. Denn nach dem Umsatzsteuergesetz müssen Unternehmer die Rechnung innerhalb von sechs Monaten nach Ausführung der vertraglichen Leistung ausstellen. Andernfalls droht ein Bußgeld.
Neben Vor- und Nachfakturierung kann man noch zwischen zahlreichen anderen Formen unterscheiden, z. B.
- Abonnement-Fakturierung: Wenn ein Unternehmen Dienstleistungen oder Produkte als Abonnement anbietet, stellt es regelmäßig wiederkehrende Rechnungen für die Dienstleistung oder das Produkt aus.
- Teilzahlungsrechnungen: Teilzahlungsrechnungen ermöglichen es dem Kunden, größere Projekte oder langfristige Verträge in Teilbeträgen zu bezahlen, die sich nach Meilensteinen oder festgelegten Zeiträumen richten.
Deshalb ist Fakturierung wichtig
Die Fakturierung ist ein wesentliches Element für Unternehmen, um ihre Liquidität und finanzielle Gesundheit zu sichern und die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen:
- Sie ist wichtig für das Forderungsmanagement eines Unternehmens. Eine genaue Rechnungsstellung ermöglicht es den Unternehmen, den Zahlungseingang von Kunden zu verfolgen. Dies ist entscheidend um sicherzustellen, dass alle Zahlungen rechtzeitig eingehen. Zahlt ein Kunde seine Rechnung nicht innerhalb der Zahlungsfrist, gerät er in Zahlungsverzug. Mit einer Mahnung oder Zahlungserinnerung können Sie den Schuldner erneut zur Zahlung auffordern. Gerne leiten wir von paywise als professionelles Inkassounternehmen auch ein gerichtliches Mahnverfahren für Sie ein.
- Fakturierung kann auch als Beweismittel dienen. Rechnungen sind Dokumente, die zum Beispiel vor Gericht als Nachweis für Transaktionen, erbrachte Dienstleistungen oder gelieferte Waren dienen können. Auch in zeitlicher Hinsicht halten sie das Zahlungsziel und den Zeitpunkt der vertraglichen Leistung schwarz auf weiß fest.
- Schließlich bildet die Fakturierung die Grundlage für die Buchhaltung und Steuerermittlung. Sie ermöglicht es Unternehmen, Umsätze zu verfolgen, Berichte zu erstellen und Finanzanalysen durchzuführen. Im Hinblick auf die steuerlichen Verpflichtungen eines Unternehmens ist es wichtig, dass die gesetzlichen Mindestanforderungen an eine Rechnung eingehalten werden. Lesen Sie hier mehr über die korrekte Rechnungsstellung. Denn Vorsicht: Eine fehlerhafte Fakturierung kann zu finanziellen Nachteilen für das Unternehmen führen, insbesondere im Hinblick auf die Abführung der Umsatzsteuer.
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