24. Januar 2025

Europäischer Vollstreckungstitel – So setzen Sie Forderungen EU-weit durch

Der Europäische Vollstreckungstitel revolutioniert die grenzüberschreitende Forderungsdurchsetzung in der EU. Als „europäischer Reisepass“ für unbestrittene Forderungen ermöglicht er die direkte Vollstreckung in allen EU-Mitgliedstaaten – ohne zeitaufwändige Anerkennungsverfahren. paywise unterstützt Sie mit digitalisierten Prozessen bei der effizienten Nutzung dieses wertvollen Instruments und macht die internationale Forderungsdurchsetzung so unkompliziert wie möglich.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Der Europäische Vollstreckungstitel (EuVT) ermöglicht die direkte Vollstreckung unbestrittener Forderungen in allen EU-Mitgliedstaaten – ohne zusätzliche Anerkennungsverfahren im jeweiligen Land.
  • Im Vergleich zum klassischen Exequaturverfahren sparen Sie Zeit und Kosten, da keine separate Vollstreckbarerklärung in jedem EU-Land mehr notwendig ist.
  • Voraussetzung ist eine unbestrittene Forderung aus dem zivil- oder handelsrechtlichen Bereich, etwa aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen.

Die Durchsetzung von Forderungen im internationalen Geschäftsverkehr stellt Unternehmen vor besondere Herausforderungen. Während ein effizientes Forderungsmanagement bereits im Inland wichtig ist, wird es bei grenzüberschreitenden Fällen zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Der Europäische Vollstreckungstitel bietet hier neue Möglichkeiten – erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie dieses Instrument für Ihr Unternehmen nutzen können.

Was bedeutet der Europäische Vollstreckungstitel für Ihr Unternehmen?

Im internationalen Geschäftsverkehr stellt sich für viele Unternehmen eine besonders herausfordernde Situation: Ein ausländischer Geschäftspartner begleicht seine Rechnung nicht, Mahnungen bleiben unbeantwortet, und die Forderung droht auszufallen. Während die Durchsetzung von Forderungen schon im Inland komplex sein kann, kommen bei grenzüberschreitenden Fällen weitere Hürden hinzu: unterschiedliche Rechtssysteme, Sprachbarrieren und oft langwierige Anerkennungsverfahren vor ausländischen Gerichten.

Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Vollstreckung in der EU

Wenn Sie eine Gerichtsentscheidung oder eine unbestrittene Forderung in einem anderen EU-Land durchsetzen möchten, stehen Ihnen verschiedene rechtliche Instrumente zur Verfügung:

Der Europäische Vollstreckungstitel ermöglicht die unmittelbare Vollstreckung einer bereits ergangenen Gerichtsentscheidung in allen EU-Mitgliedstaaten. Als eine Art „europäischer Reisepass“ für Ihre Entscheidung macht er aufwändige Anerkennungsverfahren im Ausland überflüssig.

Alternativ können Sie im Vollstreckungsland eine Vollstreckbarerklärung im Rahmen des Exequaturverfahrens beantragen. Dies bedeutet, dass die ausländische Entscheidung erst durch ein zusätzliches gerichtliches Verfahren anerkannt werden muss.

Bei unbestrittenen Geldforderungen bietet sich zudem der Europäische Zahlungsbefehl an – ein vereinfachtes Verfahren, das eine direkte Vollstreckung ermöglicht, ohne dass zunächst ein normales Gerichtsverfahren durchgeführt werden muss.

Ein Beispiel verdeutlicht die Unterschiede: Ein deutsches Unternehmen möchte eine Forderung gegen einen italienischen Geschäftspartner durchsetzen. Mit dem Europäischen Vollstreckungstitel kann eine deutsche Gerichtsentscheidung direkt in Italien vollstreckt werden. Ohne dieses Instrument müsste zunächst ein italienisches Gericht die deutsche Entscheidung anerkennen – ein zeit- und kostenintensiver Zwischenschritt. Bei einer unbestrittenen Forderung könnte das Unternehmen auch direkt einen Europäischen Zahlungsbefehl beantragen.

Wann kommt der Europäische Vollstreckungstitel für Sie in Frage?

Der Europäische Vollstreckungstitel ist ein wertvolles Instrument für die grenzüberschreitende Forderungsdurchsetzung, das unter bestimmten Voraussetzungen zum Einsatz kommen kann. Grundsätzlich muss es sich um eine unbestrittene Geldforderung handeln. Das bedeutet konkret:

Die Forderung muss sich aus einem zivil- oder handelsrechtlichen Anspruch ergeben. Dies ist beispielsweise der Fall bei nicht bezahlten Rechnungen aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen. Auch Ansprüche aus Verträgen oder geschäftlichen Vereinbarungen fallen darunter.

Eine weitere wichtige Voraussetzung: Der Schuldner darf der Forderung nicht widersprochen haben. Dies ist etwa der Fall, wenn er die Forderung ausdrücklich anerkannt oder auf Mahnungen und gerichtliche Schreiben nicht reagiert hat.

Digitales Forderungsmanagement mit paywise

paywise vereinfacht die grenzüberschreitende Forderungsdurchsetzung durch einen vollständig digitalisierten Prozess. Die Zusammenarbeit gestaltet sich dabei besonders effizient:

  • Unkomplizierte digitale Fallübergabe: Reichen Sie Ihre Unterlagen bequem per PDF-Upload, CSV-Datei oder über eine direkte Anbindung an Ihr Buchhaltungssystem ein.
  • Schnelle Fallbearbeitung: Innerhalb von 12 Stunden erfolgt eine umfassende Prüfung Ihrer Dokumente. Unsere KI-gestützte Technologie erkennt automatisch alle relevanten Informationen und beschleunigt den Prozess erheblich.
  • Volle Transparenz: Über unser digitales System bleiben Sie stets über den aktuellen Bearbeitungsstand informiert. Sie haben jederzeit Zugriff auf alle wichtigen Informationen zu Ihrem Fall.

Die Kostenstruktur ist dabei transparent und fair: Bei unbestrittenen Forderungen tragen Sie keine Vorlaufkosten. Der Schuldner muss sämtliche Kosten des Verfahrens übernehmen. Lediglich für notwendige Auslagen wie Gerichtskosten können geringe Vorschüsse anfallen, die ebenfalls vom Schuldner zu erstatten sind.

paywise bietet dabei Lösungen für unterschiedliche Anforderungen – ob Sie als Freiberufler eine einzelne Forderung durchsetzen möchten oder als größeres Unternehmen regelmäßig Forderungsmanagement benötigen.

Präventive Unterstützung bereits im Zahlungsverzug

Liegt noch kein Europäischer Vollstreckungstitel vor, aber Ihr Kunde befindet sich bereits im Zahlungsverzug? Auch hier unterstützt Sie paywise umfassend. Unser digitalisierter Prozess ermöglicht eine schnelle und effiziente Bearbeitung:

Digitale Effizienz: Durch unsere automatisierten Prozesse können wir Ihre Forderung innerhalb von 12 Stunden prüfen und umgehend die notwendigen rechtlichen Schritte einleiten.

Rechtliche Prüfung: Wir analysieren Ihre Forderung und die vorhandene Dokumentation, um den optimalen Weg zur Titulierung zu bestimmen – sei es über den Europäischen Vollstreckungstitel oder alternative Instrumente wie den Europäischen Zahlungsbefehl.

Lassen Sie uns Ihre grenzüberschreitende Forderung gemeinsam durchsetzen

Die Durchsetzung von Forderungen im EU-Ausland muss nicht kompliziert sein. Mit der richtigen Unterstützung und modernen digitalen Prozessen können Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren, während wir uns um die effiziente Beitreibung Ihrer Forderungen kümmern. Nutzen Sie die Vorteile des Europäischen Vollstreckungstitels zusammen mit unserem digitalen Forderungsmanagement. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine erste Einschätzung Ihres Falls – schnell, unkompliziert und transparent.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist der Europäische Vollstreckungstitel die richtige Wahl?

Der Europäische Vollstreckungstitel eignet sich besonders dann, wenn Sie bereits über eine Gerichtsentscheidung, einen gerichtlichen Vergleich oder eine öffentliche Urkunde verfügen und diese in einem anderen EU-Mitgliedstaat vollstrecken möchten. Voraussetzung ist, dass es sich um eine unbestrittene Forderung handelt. Das bedeutet, der Schuldner hat die Forderung entweder ausdrücklich anerkannt oder im gerichtlichen Verfahren nicht widersprochen.

Welche Forderungen können als Europäischer Vollstreckungstitel bestätigt werden?

Als Europäischer Vollstreckungstitel können unbestrittene Forderungen aus dem zivil- und handelsrechtlichen Bereich bestätigt werden. Dazu gehören etwa offene Rechnungen aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen sowie Ansprüche aus Verträgen. Wichtig: Die Entscheidung muss nach dem 21. Januar 2005 ergangen sein. Ausgeschlossen sind unter anderem Steuer- und Zollsachen sowie insolvenzrechtliche Forderungen.

Wie genau funktioniert der Inkassoprozess bei paywise?

Der Inkassoprozess bei paywise ist vollständig digitalisiert und transparent. Nach der unkomplizierten Übergabe Ihrer Forderung – sei es per PDF-Upload, über unsere REST-API, CSV-Datei (Excel) oder durch Integration mit Ihrem Buchhaltungssystem – prüfen wir Ihren Fall innerhalb von 12 Stunden. Anschließend leiten wir unmittelbar die erste Zahlungsaufforderung ein. Unser Fair-Payment-Ansatz ermöglicht dabei häufig eine schnelle außergerichtliche Einigung. Falls erforderlich, führen wir den Prozess über das gerichtliche Mahnverfahren bis hin zur Zwangsvollstreckung fort.

Welche Kosten entstehen für mich als Auftraggeber?

Bei berechtigten und unbestrittenen Forderungen hat Ihr Schuldner sämtliche Kosten des Inkassoverfahrens zu tragen, sowohl außergerichtlich als auch gerichtlich. Alle Kosten des Forderungsmanagements muss Ihr säumiger Schuldner bezahlen.

Wir als Inkassounternehmen erhalten erst eine Vergütung, wenn der Schuldner nach unserer Beauftragung ganz oder teilweise an Sie oder uns zahlt. Wir werten also auch Direktzahlungen als Erfolg unserer Inkassotätigkeit. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, wenn wir kein Geld für Sie einziehen, erhalten wir von Ihnen auch keine Zahlung auf unsere Vergütung. Dies gilt auch dann, wenn wir die Forderung nicht eintreiben können, zum Beispiel weil Ihr Schuldner insolvent ist.

Gegebenenfalls kann es sein, dass Sie Auslagen für das Mahngericht oder Zwangsvollstreckungskosten leisten müssen. Hierfür können wir Vorschüsse verlangen. Bei Forderungen unter 500 Euro fallen für das Mahngericht in der Regel 36 Euro Gerichtskostenvorschuss an. Für jede Zwangsvollstreckungsmaßnahme müssen Sie mit weiteren 40 bis 120 Euro rechnen. Auch diese Auslagen und Vorschüsse muss Ihr Schuldner vollständig erstatten. Da hier jedoch ein gewisses Ausfallrisiko besteht, schauen wir vor kostenauslösenden Maßnahmen immer in die Schufa. Sollten dort für den Schuldner Negativmerkmale hinterlegt sein, können Sie das Inkassoverfahren kostenfrei abbrechen.

Alles weitere finden Sie in unseren AGB und unter Kosten.

Kommt es zum Bestreiten im laufenden Inkassoprozess, versuchen wir natürlich, für Sie eine Lösung mit Ihrem Schuldner zu finden und vermitteln im Zweifelsfall eine Partnerkanzlei für Ihre Vertretung im streitigen Verfahren. 

Wie lange dauert durchschnittlich ein Inkassoverfahren?

Die Dauer eines Inkassoverfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei unbestrittenen Forderungen und zahlungsfähigen Schuldnern erzielen wir oft bereits nach der ersten Zahlungsaufforderung innerhalb weniger Tage Erfolg. Komplexere Fälle, die ein gerichtliches Mahnverfahren oder Zwangsvollstreckungsmaßnahmen erfordern, können mehrere Monate in Anspruch nehmen. Dank unserer digitalen Prozesse halten wir die Verfahrensdauer jedoch so kurz wie möglich.

Was passiert, wenn der Schuldner die Forderung bestreitet?

Bestreitet der Schuldner die Forderung, versuchen wir für Sie eine Lösung mit dem Schuldner zu finden. 

Wo dies nicht möglich ist, vermitteln wir Sie gerne an unsere Partnerkanzleien, die sorgfältig die Erfolgsaussichten einer gerichtlichen Durchsetzung prüfen. Erscheint diese erfolgversprechend, übernehmen unsere spezialisierten Partnerkanzleien die Vertretung Ihrer Interessen im streitigen Verfahren.

Wie wird die Kundenbeziehung beim Inkasso berücksichtigt?

Unser Fair-Payment-Ansatz zielt darauf ab, die Kundenbeziehung möglichst zu erhalten. Wir kommunizieren professionell und angemessen mit dem Schuldner und bieten flexible Zahlungsmöglichkeiten wie Ratenzahlungen an. Durch reduzierte Anfangsgebühren schaffen wir Anreize für eine schnelle Zahlung. Diese ausgewogene Vorgehensweise ermöglicht häufig eine erfolgreiche Forderungsdurchsetzung bei gleichzeitiger Wahrung der Geschäftsbeziehung.

Wie werde ich über den Stand meines Inkassofalls informiert?

Als modernes Legal-Tech-Unternehmen bieten wir Ihnen volle Transparenz über den Status Ihrer Forderungen. Über unser digitales System können Sie jederzeit den aktuellen Bearbeitungsstand einsehen. Zusätzlich informieren wir Sie automatisch über wichtige Entwicklungen in Ihrem Fall. Bei Fragen steht Ihnen unser Expertenteam selbstverständlich auch persönlich zur Verfügung.

Wie funktioniert Inkasso bei paywise im Vergleich zu traditionellen Inkassounternehmen?

Anders als traditionelle Inkassounternehmen setzt paywise auf einen vollständig digitalisierten Prozess, der Ihren Forderungseinzug erheblich beschleunigt und vereinfacht. Während klassische Inkassounternehmen oft noch mit Papierformularen und manuellen Prozessen arbeiten, nutzen wir modernste Legal-Tech-Lösungen: Ihre Forderung wird innerhalb von 12 Stunden geprüft, KI-gestützte Systeme erkennen automatisch alle relevanten Informationen aus Ihren Dokumenten, und Sie haben jederzeit digitalen Zugriff auf den aktuellen Status Ihres Falls. Unser Fair-Payment-Ansatz unterscheidet sich ebenfalls vom traditionellen Inkasso: Statt sofort die maximalen Gebühren zu erheben, setzen wir zunächst auf reduzierte Inkassokosten, um eine schnelle Einigung zu ermöglichen. Die Kombination aus digitaler Effizienz und juristischer Expertise unter anwaltlicher Führung führt zu deutlich höheren Erfolgsquoten als bei herkömmlichen Inkassoverfahren. Dabei bleiben Sie dank unseres transparenten Online-Systems immer über jeden Schritt informiert – von der ersten Mahnung bis zur erfolgreichen Forderungsdurchsetzung.

Was sind die konkreten Vorteile des Europäischen Vollstreckungstitels gegenüber dem klassischen Weg?

Der entscheidende Vorteil liegt in der direkten Vollstreckbarkeit in allen EU-Mitgliedstaaten (außer Dänemark). Sie sparen sich das oft zeitaufwändige und kostenintensive Verfahren zur Anerkennung der Entscheidung im Vollstreckungsland. Während Sie beim klassischen Weg in jedem Land ein separates Anerkennungsverfahren durchlaufen müssen, ermöglicht der Europäische Vollstreckungstitel eine unmittelbare Vollstreckung. Dies beschleunigt den Prozess erheblich und reduziert die Verfahrenskosten deutlich.

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